INFO FÜR GEFENGNISBESUCHER
Info für Gefängnisbesucher
Tipps:
- Wenn sie einen Gefängnisdienst starten wollen, ist es ratsam, gemeinsam mit dem Anstaltsseelsorger die Anstaltsleitung zu kontaktieren, damit sie sich erstens persönlich kennen lernen, die Genehmigung für ihren Dienst erbitten können und gleichzeitig eine fachgerechte Einweisung in die wichtigsten gefängnisbezogenen Punkte bekommen.
- Erste Vorkehrungen werden gemeinsam mit Anstaltsleitung und Anstaltsseelsorger getroffen.
- Personen unter 18 Jahren dürfen nicht in ein Gefängnis.
- Besucher müssen immer eine Identifikation am Eingang vorweisen können, z.B. Pass, Personalausweis oder Führerschein.
- Es ist ratsam keine Wertsachen in das Gefängnis mitzunehmen
- Handys und Kameras sind im Gefängnis strengstens untersagt.
- Sie dürfen nur Dinge mitnehmen, die nach Rücksprache mit der Anstaltsleitung genehmigt wurden.
- Es könnte sein, dass sie am Eingang kontrolliert werden. Besucher können dazu aufgefordert werden, ihre Taschen und Utensilien vom diensthabenden Beamten kontrollieren zu lassen.
- Bitte vergewissern sie sich, dass Geldbörsen, Taschen, Handys etc. vor jedem Treffen entweder im Auto zurückgelassen werden, oder in einem versperrbaren Fach bei der Torwache aufbewahrt werden.
- Sie werden innerhalb des Gefängnisses meist von Justizwachebeamten begleitet.
- Hören sie auf den Rat des Gefängnispersonals und befolgen sie immer deren Anweisungen.
- Es ist ihnen untersagt jegliche Dinge an die Gefangenen weiterzugeben. Es ist ein Verstoß und kann das Ende ihres Gefängnisdienstes bedeuten.
- Es ist ihnen untersagt jegliche Dinge von Gefangenen anzunehmen.
- Sie dürfen den Gefangenen keine persönlichen Details anvertrauen.
- Persönliche Korrespondenz mit Häftlingen ist am Beginn ihres Dienstes nicht sehr ratsam. Geben sie keine Privatadresse(n) her, sondern gegebenenfalls nur eine Postfachadresse. Besser ist es jedoch keinen Briefkontakt am Anfang aufzubauen. Sie müssen immer darauf bedacht sein, ihre eigene Familie zu schützen.
- Bieten sie den Gefangenen nicht an, schriftliche oder verbale Botschaften an andere zu überbringen. Auch das ist strengstens verboten.
- Anweisungen des Gefängnispersonals müssen ohne Widerstand befolgt werden.
- Sind sie bei einer Unterhaltung oder während sie einen Vortrag halten, mit ihren Ausdrücken sehr umsichtig und bedacht.
- Wenn Beamte während eines Treffens anwesend sind, binden sie diese nicht automatisch, sondern nur auf deren Wunsch mit ein.
- Falls während ihres Besuches irgend ein Problem entsteht, wenden sie sich sofort an den diensthabenden Stockbeamten.
- Bitte sind sie vorsichtig punkto ihrem Outfit! Keine zu kurzen Röcke oder zu enge Hosen, kein Parfüm, Aftershave, etc...
- Wenn sie ein Häftling durch aufdringliche Fragen oder andere Dinge bedrängt und sie selbst bedenken haben in Gefahr zu geraten, kontaktieren sie sofort den diensthabenden Stockbeamten. Hier ist es sinnvoll, wenn sie den Namen des Gefangenen wissen und ihn für kommendes Treffen von der Teilnehmerliste streichen lassen.
- Lassen sie sich nie in einen Kompromiss ein. Einige Gefangene sind sehr mit Gesprächen und Beziehungen vertraut. Diese finden leicht ihre schwache Stelle heraus und versuchen diese auszunützen.
- Geben sie den Gefangenen prinzipiell keine Versprechen, die sie nicht halten können.
- Respektieren sie immer die diensthabenden Justizwachebeamte des Gefängnisses. Vielleicht können sie ihre Handlungen nicht immer verstehen oder stehen ihnen sogar kritisch gegenüber. Denken sie immer daran, dass diese Menschen einen sehr schweren, aufreibenden Beruf haben, aber oft Erfahrungen haben, die ihnen selbst meist fehlen.
- Bedenken sie zu jedem Zeitpunkt ihres Besuches, dass sie sich in einem Gefängnis befinden.
- Sind sie wachsam und aufmerksam.
- Wenn sie Zweifel haben – fragen sie!
- Nachdem nun das Wichtigste angesprochen wurde, genießen sie ihren Besuch im Gefängnis! Häftlinge sind Menschen, die sich sicher über die Zeit, die sie ihnen schenken freuen und die Nächstenliebe, die sie ihnen entgegenbringen, schätzen.
Bevor sie diesen Dienst beginnen, beten sie darüber und beraten sich am besten auch mit erfahrenen Personen, wie z.B. einem Gefängnisseelsorger, einem Pfarrer oder Pastor, aber auch mit im Dienst stehenden Freunden…
Bevor sie den Gefängnisdienst beginnen, fragen sie bitte auch ihren Partner(in), ob er/sie dazu JA sagen kann. Sollte ein NEIN folgen, dann beginnen sie diesen Dienst lieber nicht.
Lassen sie sich vorher in diesen Dienst von Gemeinschaften bzw. Personen einschulen, die schon Erfahrungen im Umgang mit Häftlingen haben. Damit ersparen sie sich unnötige Umwege und reifen schneller heran.
Arbeiten sie nicht als Einzelkämpfer, sondern mit Freunden in Gemeinschaft, so wird ihr Tun viel gesegneter und erfolgreicher sein.
Lernen sie, dass jener, der am demütigsten dient, von Gott am meisten erhält.
Nächstenliebe, Geduld und Beharrlichkeit sind jene Eigenschaften, die man im Gefängnisdienst am meisten braucht.
Wenn sie Fragen zur Sicherheit haben, kontaktieren sie ihren von der Anstaltsleitung zugewiesenen Ansprechpartner.